Der Schiebedachschalter vom neuen Modell mit dem Kipphebel (8/92 bis 10/93?) gehört auch zu der komplizierteren Kategorie. Zumindest, wenn man das Internet danach befragt. Der Schalter wurde so auch im Passat und Golf verbaut, so dass man durchaus Anleitungen findet, aber die tauschen die kleine, unschuldige LED mit roher Gewalt. Die dremeln Fassungen auf, obwohl man alles wirklich einfach demontieren kann um die grüne LED da heraus zu bekommen, was leider immer einen bleibenden Schaden hinterlässt. Ich wusste zunächst auch nicht, wie ich am besten an die LED komme und bemühte meinen Freund Google um eine Anleitung zu finden. Nach ganz langen Suchen fand ich eine von einem Golf III Liebhaber, der allerdings wie schon beschrieben nicht zimperlich mit dem Schalter umging.
Ich entschied mich also es spurlos zu machen.
Der Schalter hat aber echt so seine Tücken. Er ist schon ein sehr durchdachtes mechanisches Wunderwerk. Wenn man mal kurz nicht aufpasst, dann sieht es schnell so auf dem Tisch aus:
Also bitte immer mit größter Sorgfalt und Umsicht vorgehen, dann klappt das auch schon. Falls es so bei euch aussehen sollte: Es gibt für alles eine Lösung. Aber erst mal der Reihe nach 🙂
Wie immer Vorab: Wer sauber arbeiten will, braucht einen gut ausgeleuchteten Arbeitsplatz, gutes Werkzeug und Ruhe / Geduld.
Für diesem Umbau benötigt man folgendes Werkzeug:
- eine Entlötsaugpumpe
- eventuell ein kleiner Schraubstock
- einen sehr feinen Seitenschneider (Drahtschneider z.B. Superknirps)
- einen Lötkolben max. 16 Watt oder eine temperaturgeregelte Lötstation
- Lötdraht (Lötzinn) max. 1mm stark (empfohlen 0,8mm)
- einen kleinen Schlitzschraubendreher (2,5 bis 3mm Klinge)
- Eine kleine Flachzange, oder Radiozange
- eine ruhige Hand
Folgende Teile werden für den Umbau benötigt:
- 1x 3mm LED in der Wunschfarbe, welche nach Möglichkeit diffus sein sollte und einen hohen Öffnungswinkel aufweisen sollte
Werkzeug:
Zunächst muss der Schalter aus der Innenraumleuchte ausgeklipst werden. Dazu die 4 Nasen vorsichtig, wie im Bild gezeigt aufziehen und den Schalter nach unten herausdrücken:
Der Schalter sollte nun von der Leuchte getrennt sein:
Wie im Bild gezeigt, muss nun die Masseleitung, welche durch den Schalter hindurch zur Kathode der LED geht abgelötet werden. Die Leitung muss ab, damit man den Schalter überhaupt öffnen kann. Man braucht dafür sicherlich nicht zwingend eine Entlötsaugpumpe, aber es ist damit einfach sauberer zu arbeiten.
Nun mit einem Schlitzschraubendreher (Klinge 2,5 bis 3,0) das Innenleben aushebeln. Dazu an den markierten Stellen mit dem Schraubendreher vorsichtig hebeln und den Einsatz VORSICHTIG herausnehmen. Ist man hier etwas zu harsch, wird man mit dem ersten Bild oben bestraft
Das Innenleben ist für uns eigentlich nicht von Belang, weil die LED direkt oben unter Wippe sitzt. Die muss jetzt also erst mal ab:
Dazu stecken wir den Schraubendreher wir wie im Bild gezeigt zwischen dem eigentlichen Hebel und der Wippmechanik. Dadurch löst sich die Wippe.
Nun die Wippe vorsichtig aus dem Lager hebeln:
Das nächste Bild verdeutlicht, wie der Hebel und die Wippe miteinander verbunden sind. Hier ist der Hebel abgenommen und liegt links neben der Wippe. Die beiden Pfeile verdeutlichen wo welches Teil normalerweise sitzen sollte 🙂
So, nun aber den Hebel beiseite und die Wippe ausgebaut, damit wir mal langsam, aber sicher an die LED kommen.
An den im folgenden Bild markierten Stellen, sitzt die Achse der Wippe in dem Lager. Hier mit dem Schraubendreher das schwarze Lager ein wenig nach außen drücken…
… und die weiße Wippe nebst LED herausnehmen:
Die Masseleitung wird durch einen kleinen Kanal geführt und wenn Ihr sauber entlötet habt, dann kann man die Leitung einfach herausziehen:
Auf diesem Bild sieht man nun die Anode der LED, die über den silbernen Kontakt rechts +12V bekommt und das Masseband, welches an die Kathode angelötet ist. Hier wurde nun der Fassung auf der anderen Website Gewalt angetan und der Bereich der Anode mit einem Dremel aufgefräst und die LED da heraus zu bekommen. Aber es ist wirklich ganz einfach die LED da heraus zu bekommen.
Den silbernen Fußkontakt kann man nach unten vorsichtig herausziehen, dieser klemmt einfach nur in der Fassung:
Jetzt kann man das Beinchen der LED mit einem kleinen Schraubendreher hochbiegen:
Dann etwas begradigen und die LED nebst der Masseleitung nach vorn herausziehen:
Nachdem wir die LED befreit haben, schneiden wir die Masseleitung zu Knapp wie möglich von dem Beinchen der LED ab. Ablöten geht leider nicht, weil die Masseleitung nicht verlötet, sondern angepunktet (geschweißt) wurde.
Jetzt legen wir die neue LED in unserer Wunschfarbe polungsrichtig neben die alte LED und längen die Anode und auch die Kathode der neuen LED gemäß der alten LED ab. Die Anode ist immer länger als die Kathode, und zusätzlich die das LED Gehäuse an der Seite der Kathode abgeflacht.
Dann winkeln wir die Anode ein weniger, aber scharf ab (mit der Flachzange, bitte), genau an der Stelle an der die Anode der alten LED auch abgewinkelt wurde und löten das Masseband wieder an die Kathode an.
Dann setzen wir die LED wieder in die Fassung ein und biegen mit dem Schraubendreher die Anode wieder rechtwinklig in Richtung Fußkontakt:
So sollte es jetzt von oben ausschauen:
Jetzt kann der Fußkontakt wieder eingesetzt werden der wird einfach wieder eingeschoben:
Nun können wir die LED mal auf Funktion testen, aber auch nur, wenn man ein Netzteil mit der entsprechenden Durchlassspannung der LED hat hier sind es 3,2 V (weiße und blaue LEDs, rote, grüne und gelbe benötigen in der Regel 2,0 bis 2,4 Volt).
Minus kommt an das Masseband, Plus an den Fußkontakt:
Jetzt können wir den Schalter wieder zusammensetzen.
Zuerst die Wippe wieder einklipsen und dabei darauf achten, dass das Masseband wieder in dem kleinem Kabelkanal landet:
Dann den Hebel wieder aufsetzen:
Und nun den Schaltereinsatz wieder einsetzen und das Masseband wieder anlöten. Nun kann die Ausleuchtung geprüft werden. Dazu 12V gemäß dem folgenden Bild anlegen:
Voila! So sollte es dann in etwa ausschauen, zumindest, wenn man eine weiße LED eingelötet hat:
So das war’s auch schon 😉
Ich kann natürlich keine Gewähr und Gelinggarantie geben, aber mit ein wenig Geschick wird das schon klappen.
Viel Erfolg!
Wie???? Die Teile liegen wie im ersten Bild zu sehen irgendwo herum? Nicht schlimm, hier die Auflösung des Puzzles:
Erst einmal die Teile sortieren.
Nun die beiden Rollen und die große Feder in den Schlitten einsetzen:
Das sieht dann so aus:
Die Rollen zusammendrücken und die große Kontaktplatte einlegen:
Jetzt die kleine Feder einsetzen:
Als nächstes die kleine Kontaktplatte auf die kleine Feder legen:
Nun kommt der fummelige Teil. Den nun mit den Kontaktplatten bestückten Schlitten wieder in das Gehäuse einführen. Dazu den Schalter mit den Anschluss nach oben auf den Schlitten schieben und aufpassen, das die Kontaktplättchen und die Rollen an der richtigen Stelle sitzen bleiben:
Nun noch die kupferne Kontaktwippe gemäß Foto einlegen:
Jetzt kann der Schaltblock wieder in das Gehäuse mit dem Kipphebel eingesetzt werden.
Viel Erfolg!
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Gruß
Dirk